Am Fuße der Weinberge in Radebeul ist in den letzten Monaten an der Hohen Straße 2 ein neues und modernes Pflegeheim entstanden. Seit dem 8. September 2008 können pflegebedürftige Menschen in der Seniorenresidenz »Rosengarten« ihr neues Zuhause finden.
Das Bauvorhaben
Der Architekt Peter Waldvogel hat bei der Planung des Neubaues die aktuellen Ergebnisse von Studien einfließen lassen. Somit konnte diese Senioreneinrichtung der gewünschten Wohnform älterer Menschen angepasst werden. Hervorzuheben ist, dass der Architekt die Erfahrungen und Wünsche des Betreibers wohlwollend bedacht und eingearbeitet hat.
Herr Peter Waldvogel hat den Bau auch als Bauherr ausgeführt. Als Fachplaner wurden Planungsbüros aus den Bereichen Radebeul, Chemnitz und Dresden unter Vertrag genommen.
Am 1. Juli 2007 begannen auf dem 5.585m² großen Grundstück die Bauarbeiten für die Seniorenresidenz. Für die Bauausführung wurden Betriebe aus Sachsen, Brandenburg und Thüringen ausgewählt. Bereits am 30. November 2007 konnte das Richtfest gefeiert werden. Bis zur Übergabe des Hauses am 15. August 2008 wurden 2.050m³ Beton, 750m² Mauerwerk und 210t Stahl verbaut. 102 Einzel- und 15 Doppelzimmer sowie sieben Gemeinschaftsräume und vier öffentliche Sitzbereiche entstanden auf insgesamt 6.083m² Geschossfläche. Der Neubau mit einer Grundfläche von 1.897m² besteht aus drei Etagen und ist teilweise unterkellert.
Der Betreiber
Der Betreiber der Seniorenresidenz »Rosengarten« ist die am 17. Oktober 2007 gegründete ESB–Seniorenresidenz Radebeul GmbH. Die Gesellschaft ist ein Tochterunternehmen der EURO Plus Senioren-Betreuung GmbH, einem seit 2000 bestehenden Unternehmen, welches bereits Seniorenpflegeheime und -residenzen in Flöha, Mittweida, Hohenstein-Ernstthal und Plauen mit bestehenden 285 Pflegeplätzen betreibt. Mit der Eröffnung dieser Einrichtung verfügt die Unternehmensgruppe Euro Plus Senioren-Betreuung GmbH einschließlich der Muttergesellschaft Volkssolidarität über 507 vollstationäre Pflegeplätze.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung sind in der Seniorenresidenz »Rosengarten« 19 Mitarbeiter beschäftigt. Bei der Vollbelegung der Einrichtung werden es voraussichtlich über 60 sein. Ansprechpartner sind die Heimleiterin Frau Ramona Kuntzsch sowie die Pflegedienstleiterin Anja Irmer.
Die Pflege- und Betreuungsphilosophie
In der Seniorenresidenz »Rosengarten« werden die Bewohner nicht als nur kurz verweilende Hotelgäste gesehen, sondern als Mieter ihrer eigenen vier Wände. Sie sollen sich wohl, geborgen und zu Hause fühlen. Dazu ist es wichtig, dass die Wohnsituation ein Heimatgefühl fördert.
Neben einer harmonischen Farbgestaltung, die auf die speziellen Bedürfnisse älterer Menschen abgestimmt ist, wurde das Haus mit Bildern und Gegenständen ausgestattet, die bei den Bewohnern Erinnerungen wachrufen und sie erfreuen sollen. Für die drei Wohnbereiche wurden die Namen „Radebeul“, „Meißen“ und „Dresden“ ausgewählt. Die Gestaltung der Bereiche wurde an die Namensgebung angepasst. Dazu sind Motive der drei Städte von historischen Postkarten ausgewählt und vergrößert an die Wände angebracht worden, sodass die Bewohner die Plätze und Gebäude ihrer Vergangenheit wiedererkennen können.
Ihren eigenen Wohnraum können sie sich mit lieb gewordenen Gegenständen und Möbelstücken nach eigenen Wünschen ergänzend ausstatten.
Die Betreuung der Bewohner erfolgt nach einer Gesamtkonzeption. Besonderer Wert wird hier auf die Verflechtung zwischen Pflege, Betreuung und Hauswirtschaft gelegt, die wichtige Elemente der Versorgung der Bewohner garantieren und erst im Zusammenspiel lebendig werden und Effekte erzielen, die voneinander losgelöst nicht zu erreichen sind.
Beispielsweise hält die Einrichtung eine eigene Küche vor, da nur so den Wünschen der Bewohner bezüglich des Speisenangebotes zeitnah und adäquat begegnet werden kann. Die Bewohner erhalten die Möglichkeit, in der noch zu gründenden Küchenkommission direkten Einfluss auf die Menügestaltung zu nehmen. Weiterhin sind die Wohnbereichsküchen alle behindertengerecht gestaltet worden, um den Bewohnern die Möglichkeit zum eigenen Kochen zu bieten.
Erfolgserlebnisse sollen für die pflegebedürftigen Menschen durch vielfältige Beschäftigungsangebote und Aufgaben geschaffen werden, die den Gewohnheiten, den aktuellen Fähigkeiten sowie den Wünschen der Bewohner entsprechen und die sie fördern, aber nicht überfordern. Die einzelnen Fähigkeiten der Bewohner sollen so lange wie möglich aufrechterhalten werden. Deshalb wird das Personal nur dort Unterstützung geben, wo Unterstützung notwendig ist. Vorrang hat die Förderung, Anleitung und Ermutigung zur selbstständigen Ausführung von Aufgaben, um das Selbstwertgefühl der Bewohner zu erhalten bzw. zu steigern.
Der möglichst lange Erhalt geistiger Fähigkeiten wird durch geeignete Beschäftigungsangebote gefördert und unterstützt. Zur Umsetzung des Betreuungskonzeptes sichern wir den Einsatz von qualifizierten Sozialarbeitern bzw. Ergotherapeuten auf jeder Bewohnerebene zu festgelegten Zeiten. Basierend auf der Biografie des Einzelnen sollen Erinnerungswerte geschaffen und die Orientierung unterstützt werden (z. B. Erlebnisse, Gespräche, Eindrücke wie Musik, Düfte und Bilder aus der Jugendzeit).
In der neuen Seniorenresidenz wird viel Wert auf eine gute Beziehung der Bewohner untereinandergelegt werden. Das Pflegepersonal wird die Bewohner dazu animieren, dass sie in kleinen Gruppen die Therapieangebote wahrnehmen und die vielfältigen Veranstaltungen im Haus besuchen bzw. gemeinsame Ausflüge unternehmen. Dadurch soll ein familienähnlicher Charakter entstehen und das Vertrauen zueinander sowie das Gefühl, zu Hause zu sein, verstärkt werden. So können Fähigkeiten besser gefördert bzw. länger aufrechterhalten werden.
Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen sehen wir als Voraussetzung für ein erfolgreiches und angemessenes Handeln unserer Mitarbeiter.
Bettlägerige Bewohner, die eine Veranstaltung im Veranstaltungssaal nicht besuchen können, können auch in ihrem Zimmer daran teilhaben: Es besteht die Möglichkeit, Audio- als auch Videosignale auf die Lautsprecher im Zimmer bzw. auf das Fernsehgerät des Bewohners zu übertragen.
Unsere Bewohner können einen an drei Seiten des Hauses befindlichen Gartenbereich zum Verweilen nutzen. Der vorhandene Teich wird für viele Bewohner ein echter Anziehungspunkt sein. Wir sind uns sicher, dass unsere Bewohner gemeinsam mit unseren Mitarbeitern aktiv an der weiteren Gestaltung und Pflege des Gartenbereiches mitarbeiten und ihre eigenen langjährigen Erfahrungen mit einbringen werden. Die breit angelegten Terrassen können sowohl für die eingeschränkt gehfähigen Bewohner das Tor zum Garten sein, als auch für Wohnbereichsfeierlichkeiten, zum Relaxen als auch zur gartentechnischen Nutzung mittels Hochbeeten genutzt werden. Auch an Demenz erkrankten Bewohnern ist der selbstständige Aufenthalt im extra dafür angelegten Gartengrundstück möglich.
Die Einrichtung im örtlichen Umfeld
In der Seniorenresidenz Rosengarten bedeutet Pflegebedürftigkeit, nicht Abgeschiedenheit, sondern tatsächliche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Deshalb wird die ESB-Seniorenresidenz Radebeul GmbH die Einrichtung als offenes Haus betreiben und vielfältige kulturelle Angebote für die Bewohner des Hauses und des Territoriums anbieten. So haben zum Beispiel Besucher die Möglichkeit, sich die historischen Bilder in den Wohnbereichen anzusehen und die historischen Schauplätze kennenzulernen, wie sie vor 40-50 Jahren waren. Weiterhin können sie in der hauseigenen sehr ansprechenden Cafeteria beim Kaffee verweilen und die kulinarischen Angebote der hauseigenen Küche nutzen. Vereine und Arbeitsgemeinschaften stehen die Räumlichkeiten für eigene Veranstaltungen zur Verfügung. Der Raum ist mit der geeigneten Multimediatechnik ausgestattet. Geplant ist auch, Bildvorträge oder Diskussionsrunden mit Bezug zur Pflege und Betreuung bzw. mit allgemein interessanten Themen wie zum Beispiel Betreuungs- oder Erbrecht oder Demenz im Alltag durchzuführen. Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen runden dieses Angebot ab. Interessierte Bürger aus dem Ort und Umgebung sowie Angehörige sind gern gesehene Gäste. Der Friseursalon der Einrichtung kann ebenfalls von Bürgern genutzt werden.